Marktabschottung statt Sicherheitsnetz!

Europaparlament will Zuckereinfuhren aus der Ukraine trotz Rekordpreisen in der EU massiv einschränken

(15. März 2024) Das InfoZentrum Zuckerverwender (IZZ) kritisiert die Entscheidung des Europaparlaments (EP), bei den autonomen Handelsmaßnahmen für die Ukraine weitreichende Beschränkungen bei Zucker vorsehen zu wollen.

„Die Entscheidung des Europaparlaments, den ukrainischen Zuckerabsatz in der EU massiv einschränken zu wollen, entbehrt jeglicher wirtschaftlicher Grundlage.“, resümiert Karsten Daum, Sprecher des IZZ. „In dem sogenannten Sicherheitsnetz sehen wir eine klare Marktabschottung des europäischen Zuckermarktes – trotz Rekordpreisen in der EU und sinkender Einfuhren aus Drittländern insgesamt“.

Sugar Chart

Das IZZ weist abermals darauf hin, dass der Zuckermarkt in der EU seit Jahren defizitär ist. Folglich ist die EU Nettoimporteur des Rohstoffs Zucker und damit dringend auf Einfuhren aus dem Ausland angewiesen. Dass Zuckereinfuhren dabei auch aus der Ukraine kommen können, sollte -zumal angesichts der viel beschworenen Solidarität mit der Ukraine- aus Sicht des IZZ selbstverständlich sein.

In seiner Entscheidung folgte das EP auch nicht dem federführenden Handelsausschuss. Die Handelsexperten im Europaparlament hatten zuvor weiterreichende Forderungen aus den Reihen des Agrarsektors zurecht abgelehnt. Das IZZ hofft nun, dass sich im Trilogverfahren zumindest die Mitgliedstaaten und die Kommission dafür einsetzen, einen ausgewogenen Agrarhandel mit der Ukraine aufrechtzuerhalten.