Marktöffnungen beim Zucker für MERCOSUR und Australien sind wichtige Schritte zur Versorgungsstabilität der EU

Die anhaltende Hochpreisphase beim Rohstoff Zucker weist darauf hin, dass die Zuckerversorgung in der EU noch immer äußerst angespannt ist. Aus Sicht des IZZ besteht daher die Notwendigkeit, dass die EU über Freihandelsabkommen die Beschaffungsquellen beim Zucker stärker diversifiziert. „Strukturell sind am Zuckermarkt wichtige Weichen zu stellen. Dazu gehört ein zügiges Ratifizieren des MERCOSUR-Abkommens und ein guter Abschluss eines Freihandelsabkommens mit Australien“, so Karsten Daum, Sprecher des Infozentrums Zuckerverwender IZZ. Von Bedeutung sind dabei auch ein direkter Zugang zu Weißzucker und relevante Mengen, die die Lieferungen in die EU überhaupt wirtschaftlich machen. Als Beispiel einer wegweisenden Partnerschaft im Handel führt das IZZ das Abkommen zwischen Großbritannien und Australien an, welches im Mai in Kraft getreten ist.

Anfang September erreichte bereits das erste Schiff mit australischem Zucker die britische Küste. 2024 können bereits bis zu 100.000 t Zucker aus Australien nach Großbritannien geliefert werden, danach wird sich die potenzielle Menge um 20.000 t jährlich erhöhen. Indes kann sich die EU in den Verhandlungen zu keinem Kompromiss bei der Marktöffnung für den Zuckerbereich durchringen. Aus Sicht des IZZ und der zuckerverarbeitenden Lebensmittelwirtschaft darf die EU diese Chance nicht verpassen.